Vogelparadies Rubini Rock
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Zeit: 20.8.2018
Koordinaten: 80.11 Nord, 59.12 Ost
Ort: Rubini Rock in der Buktha Tikhaya auf Franz-Joseph-Land
Temperatur: Luft: -3.5 Grad, Wasser: 1,5 Grad
Eine Insel aus Basaltsäulen
Rubini Rock liegt mitten in der Bucht, in der wir seit heute Morgen vor Anker liegen. Es ist ein gewaltiger Basaltfelsen, auf dem die für Basaltformationen typischen säulenartigen Steingebilde anzufinden sind.
Man weiss bis heute nicht, wieso Basalt so regelmäßige Säulenstrukturen bildet, aber sie sind hier überall zu finden.
Vögel, Vögel, Vögel, …
Die Attraktion aber auf dem Felsen sind die Vögel. Millionen von Eismöwen, Elfenbeinmmöwen, Küstenseeschwalben, verschiedenen Lummen und Krabbentauchern nutzen die Felsen zum Brüten und zur Aufzucht der Jungvögel. Ein gewaltiger Lärm und Dreck und doch absolut faszinierend.
Die Enden der Basaltsäulen sind eben groß genug für einen super Nistplatz.
Die Vögel nutzen den Felsen nur zum Nisten. Sonst leben sie auf freier See.
Möwen gibt es in friedlicher Form und als Raubmöwen, die den Kollegen das Futter abjagen.
Der ganze Felsen ist rundum von Vögeln besiedelt.
Die Tiere sind sehr neugierig und kennen keine Furcht. Deshalb kommen sie auch ganz nah an die Zodiacs ran.
Auf dem Weg nach Norden
Am Nachmittag verlassen wir die Bucht und steuern nach Norden zur Nagurskaya Station. Dies ist eine russische Militärbasis, die schon zur Zeit des kalten Krieges in Betrieb war. Seit 2014 wurde sie komplett neu aufgebaut und mit modernsten Standards ausgestattet. Sie ist Teil des in 2013 von Putin aufgestellten Global Stratetic Northern Commands. Ein Plan, nach dem die Russen die Arktis strategisch in Besitz nehmen wollen. Manche Geostrategen sind der Ansicht, dass das Geplänkel auf der Krim nur ein Ablenkungsmanöver von dem, was hier im Norden passiert, gewesen sein könnte. Wir dürfen natürlich nicht an Land, nicht mal nahe ran. Wir sind nur hier, um die beiden russischen Ranger, die uns seit Nowaja Semlja begleiten, wieder abzusetzen. Die beiden anderen russischen Gäste, die in Murmansk mit Freifahrtschein an Bord gegangen sind, bleiben jedoch bis zum Ende Reise an Bord )-:
Auf dem Weg nach Norden passieren wir einen für diese Gegend echt großen Eisberg.
Auf nach Severnaja Semlja
Nachdem wir Nagurskaya verlassen haben, nehmen wir Kurs auf Severnaja Semlja, einer Inselgruppe nördlich vom nördlichsten Festlandspunkt der Erde.
Die Gruppe bildet das östliche Ende der Karasee, die wir über Nacht durchfahren haben. Hier wollen wir zur Nordspitze der Schmidt-Insel, die auf 81.13 Nord liegt. Das wird vermutlich der nördlichste Punkt unserer Reise sein, wenn nicht den Kapitän noch der Hafer sticht und er nochmal nördlichen Kurs ins Eis einschlägt.
Die Insel ist vollständig vergletschert und hat nur ganz wenige zur Anlandung geeignete Strandabschnitte. Dort empfangen uns, wie wir eben festgestellt haben, schon wieder Eisbären, so dass wir nicht anlanden, sondern nur eine Zodiac-Tour unternehmen werden.
Auf dem Weg hierher haben die Wolken auch mal kurz aufgemacht und uns ein Bild der Mitternachtssonne ermöglicht.
Magnus