In der grünen Hölle

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Zeit: 5.9.2018

Koordinaten: 64.25 Nord, 172.33 West

Ort: Gilmimyl und Penkigngey

Die Welt ist doch grün!

Wir befinden uns nun auf dem Weg nach Süden, nach Providenija, wo wir aus Russland ausclearen werden (ja das heisst so). Auf dem Weg dorthin fahren wir in die Fjordlandschaft des südlichen Tschukotka ein und ankern in der Bucht von Gilmimyl (Nein das ist nicht aus Herr der Ringe!). Eine Wanderung führt uns über grüne Tundra zu einer heissen Quelle, die sich der am Strand lebende Fischer zu einem Hot-Pool ausgebaut hat. Auch wenn sich das nicht jeder getraut hat, gingen nun doch eine ganze Menge Leute mitten in der arktischen Tundra in einen Naturpool mit 42 Grad heissem Wasser. Das ist verdammt heiss! Wer es etwas kühler wollte, konnte auch in den Fluss, der auch von der heissen Quelle gewärmt wird. Da konnte man sich dann aussuchen, ob man es eher 5 Grad kalt oder 50 Grad heiss haben wollte. Ist nur eine Frage von ein paar Zentimetern näher am heissen Zufluss oder an der Flussmitte.

Bild 1 vom 2018-09-06 08:47:05
Heisses Bad in der Tundra

Hier an dieser Bucht finden wir ein komplett neues Bild der Tundra vor. Nicht mehr nur Fels-Schutt-Wüste oder ganz flache Flechten und Moose beherrschen die Landschaft, sondern grüne fette Wiesen und sogar wieder Bäume.

Bild 2 vom 2018-09-06 08:47:09
Unser erster Baum seit vier Wochen.

Bei dem Fischer, der hier mit seiner jungen Frau und seinem Sohn lebt, bekommen wir noch Tee, Kaviar und Räucherfisch kredenzt. Sie freuen sich einfach nur über unseren Besuch aber Gäste sind in diesem Land ohnehin immer willkommen.

Bild 3 vom 2018-09-06 08:47:13
Fischerhütte in der Bucht von Gilmimyl

Wale, Wale, Wale, …

Kurz nachdem wir den Anker gelichtet haben und uns zu unserem nächsten Ziel in der Fjordlandschaft aufmachen, finden wir uns plötzlich umgeben von Buckelwalen. Der Ruf des Kapitäns hallt über das Schiff: Wale, Wale, Wale, … Alle Mann an Bord heisst das.
Für gut eine halbe Stunde können wir die Wale beobachten und ablichten. Der Käptn dreht extra noch einen Extrarunde mit der Bremen in dem engen Fjord um die Wale herum. Das scheint sie nicht zu stören. Ein faszinierendes Erlebnis. Hier einige Eindrücke von unserem Treffen:

Bild 4 vom 2018-09-06 08:47:17
Wale

An der Fluke erkennt man sie. Jeder Buckelwal hat eine eindeutige Zeichnung an der Schwanzflosse.

Bild 5 vom 2018-09-06 08:47:21
Fluke mit eindeutiger Zeichnung

Es sind mehrere Walfamilien zu erkennen, wenn eine kleine Rückenflosse neben einer großen auftaucht.

Bild 6 vom 2018-09-06 08:47:26
Walfamilie

Immer wieder sieht man die Fluken in die Luft schwingen und elegant im Wasser verschwinden.

Bild 7 vom 2018-09-06 08:47:30
Noch eine Fluke.

Es geht noch grüner

Nach dem Walmeeting kommen wir in der Bucht von Penkigngey an. Hier ist die Natur noch lebendiger als am Vormittag. Eine einmalige Landschaft, in der wir völlig alleine sind. Leider ist um diese Zeit die Blumenpracht schon größtenteils verblüht. Vor vier Wochen war hier noch alles voller grellbunten Blumen.

Bild 8 vom 2018-09-06 08:47:34
Lagune mit sumpfiger Tundra und riesiger Pflanzenvielfalt.

In dieser Gegend kann man wenigstens ungehindert an Land gehen. Die Lagune ist ganz ruhig und Eisbären gibt es auch keine. Die russischen Braunbären sind extrem scheu und würden sich nie blicken lassen.

Nicht nur die heissen Quellen sind ein Hinweis an die vulkanische Vergangenheit der Gegend. Auch die Bilder sprechen eine eindeutige Sprache. Einige hundert Kilometer weiter im Süden, auf Kamtschatka wird das dann richtig spektakulär.

Bild 9 vom 2018-09-06 08:47:38
Der vulkanische Ursprung der Gegend ist klar erkennbar

Magnus

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