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Zeit: 6.9.2018 (Version 2.0)

Koordinaten: 64.29 Nord, 165.33 West

Ort: Nome – Alaska

Die Route

Heute am 6.9.2018 sind wir in Nome angekommen. Für uns war es schon der zweite 6. September dieses Jahres, weil wir gestern auch schon den 6.9. hatten. Heute Nacht haben wir nämlich die Datumsgrenze überschritten und da uns in den vergangenen 4 Wochen am laufenden Band nachts Stunden geklaut wurden, wurde heute morgen um 8:00 die Uhr um 20 Stunden zurückgestellt. So darf ich dieses Jahr zweimal Namenstag feiern (-:

Wir sind am Endpunkt unserer Reise angekommen, die uns über fast genau 10000 km durch die Arktis von Tromso in Norwegen nach Nome in Alaska geführt hat. Das ist übrigens keineswegs selbstverständlich. In Tromso hat es laut Kapitän noch so ausgesehen, als würden wir die Eispassage in der Ostsibirischen See nur mit Hilfe eines Eisbrechers schaffen. Wetter und Seegang haben die Passage für uns soweit freigeräumt, dass wir sie doch, wenn auch mit viel Gerumpel, selber geschafft haben. Zur selben Zeit mussten zwei andere Schiffe in der Nord-West-Passage wieder umkehren, weil die Eislage eine Weiterfahrt nicht erlaubte. Das ist hier also alles andere als eine lockere Tour. Das haben wir inzwischen wirklich verstanden.

Bild 1 vom 2018-09-10 16:16:05
Reiseroute mit den Anlandestellen

Es waren absolut fantastische vier Wochen, die wir in vielen Erinnerungen und noch mehr Bildern festgehalten haben. Wenn wir wieder zuhause sind, werden wir sicher viel zu erzählen haben. Aber hier erst noch ein paar Daten zur Reise:

Daten zur Reise

Zurückgelegte Strecke: 9963 km
Anlandungen: 18
Zodiac Touren: 9
Reiseplanänderungen: 18
Gästeverteilung: 63 Deutschland, 17 Schweiz, 10 USA, 12 GB, 9 China, 2 Polen, 2 Slowakei, 2 Österreich, 2 Südafrika, 2 Niederlande
Verzehr Fleisch: 2,5 to
Verzehr Fisch: 1 to
Verzehr Weisswein: 530 Flaschen
Verzehr Rotwein: 490 Flaschen
Verzehr Eier: 12000
Treueste Gäste der MS Bremen: sind schon zum 15. mal an Bord

Tiersichtungen

Wir haben viele Tiere gesehen. Vielleicht nicht soviele, wie ich erwartet habe, aber dennoch war das super spannend.

Vögel: 25784556 (kann auch einer mehr sein)
Walrosse: ca. 1300
Eisbären (Polar Bears): 53
Buckelwale: > 20
Grauwale: > 10
Grönlandwale: 3
Polarfüchse: > 2
Robben: 3
Lemminge: viele
Ziesel: einige
Eisbrecher: 3
Rostige Fässer (Polar Barrels): mindestens 50000

Highlights

Einige der Highlights der Reise möchte ich nochmal aufzählen.

  • Mehrere Eisfahrten
  • Acht Eisbären am Stück (überwiegend beim Frühstück)
  • Auge in Auge mit den Walrossen direkt am Zodiac
  • Das Vogelparadies Rubini Rock
  • Die liebenswürdigen Einwohner der Forschungsstationen und Dörfer
  • Die absolut karge und doch so vielfältige Landschaft
  • Die Mitternachtssonne
  • Baden in der Arktis
  • Die Vorträge der Lektoren
  • Die tolle Crew

Womit wir bei der Crew wären:

Die Crew

Diesen letzten Blog möchte ich vor allem der Crew widmen. Eine Mannschaft, die uns vier Wochen lang mit vollem Engagement und immer gut gelaunt verwöhnt, geschützt, aufgeklärt, geholfen und unterhalten hat. Die Bremen ist so klein, dass man sich sehr schnell kennen lernt. Uns hat es sehr gefreut, dass immer ein freundliches Wort für uns Gäste übrig war. Das ist sicher ein Grund dafür, dass es so viele Fans der Bremen gibt, die schon viele Male auf diesem Schiff mitgefahren sind. Wir wollen uns nochmal ganz herzlich für die tolle Zeit bedanken. Einige Mitglieder der Crew möchte ich persönlich vorstellen. Ich hoffe die anderen sind mir nicht böse, aber irgendwann muss der Post ja ein Ende haben.

Der Kapitän

Unser Kapitän Jörn Gottschalk heisst nicht nur so, sondern er hat wirklich den Schalk im Nacken sitzen. Ich erinnere mich an keine Durchsage, in der der Schalk nicht direkt zu hören war und jeder seiner Auftritt auf der Bühne des Clubs hatte doch leicht komödiantische Züge. Aber wir haben uns immer sicher gefühlt. Die Erfahrung des alten Seebären spürt man bei ihm schon von Weitem. Danke Käptn und genießen Sie das Leben.

Bild 2 vom 2018-09-10 16:16:10
Kapitän Gottschalk als Entertainer

Der Pianist

Der zweitwichtigste Mann an Bord (noch vor dem Smutje) ist der Pianist. Er ist für gute Stimmung zuständig und das kriegt unser Pianist und Mathematiker Helge Herr prima hin. Danke auch für das tolle Konzert mit russischen Komponisten.

Bild 3 vom 2018-09-10 16:16:14
Helge Herr mal nicht am Klavier

Die Kreuzfahrtdirektorin

Immer morgens weckt uns Nadines Stimme und erklärt uns, dass uns wieder eine Stunde gestohlen wurde. Alle sind begeistert!!!! Aber sonst macht sie einen tollen Job und ist immer bester Laune, auch wenn Bären, fehlende Ersatzteile, russische Behörden oder das Wetter mal wieder ein Planänderung notwendig machen.

Bild 4 vom 2018-09-10 16:16:18
Nadine Armbrust auf der Bühne. Da fühlt sie sich richtig wohl.

Der Expeditionsleiter

Ha-Jo, wie er genannt wird, leitet das Expeditionsteam. Das macht er schon ganz lange und das merkt man. Erfahrung pur sorgt dafür, dass wir immer gut an Land und wieder zurück kommen und zuvor und dahach auch bestens darüber informiert werden.

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Dr. Ha-Jo Spitzenberger beim Gesang. Im Zodiac fühlt er sich, glaube ich, wohler.

Der Russlandkenner

Steffen Graupner, gelernter Geophysiker, ist der Russlandkenner an Bord. Er hat schon mehrere Wintermonate in Tschukotka verbracht und hat fast in jedem Dorf, das wir besuchen, gute Freunde. So kann er tolle Geschichten von diesem Land erzählen und hat auf jede Frage eine Antwort.

Ganz besonders liegen ihm die Eisbären am Herz. Wir hoffen auch, dass das mit dem Jagdverbot in den USA, Kanada und Grönland bald was wird. Diese tollen Tiere müssen einfach eine Chance zum Überleben bekommen.

Allerdings ist sein Rezept bei der nassen Anlandung kein Wasser in die Schuhe zu bekommen nicht für jedermann geeignet. Einfach mit Badelatschen anlanden und die Wanderschuhe nachher anziehen, ist nicht jedermanns Sache! Aber wer bei Minus 40 Grad in Zelten mit dem Hundeschlitten durch die Eislandschaft Tschukotkas gezogen ist, dem macht das vermutlich gar nichts aus.

Bild 6 vom 2018-09-10 16:16:27
Halb-Tschuktsche Steffen Graupner

Neben Steffen seien auch noch seine Kollegen aus dem Expeditionsteam erwähnt, vor allem Wolfgang Blümel, dem Gabriel sicher mehr als ein Loch in den Bauch gefragt hat. Eure Vorträge haben uns eine ganz neue Vorstellung von der Arktis vermittelt. Wir haben in diesen Wochen so viel gelernt, wie lange nicht mehr und werden es allen weitererzählen.

Mr. Blues

Einige der wundervollsten Abende verdanken wir dem begnadeten Blues-Sänger und Geschichtenerzähler Eddy Winkelmann. Mit seinem vorzüglichen hanseatischen Humor voller Lebensweisheit war er ein echtes Highlight der Reise. Danke Eddy!

Bild 7 vom 2018-09-10 16:16:31
Eddy Winkelmann – Immer lachend!

Die Schiffs-Mutter

Ich weiss nicht, ob es sowas auf jedem Schiff gibt, aber die Bremen hat es: Monika Meyers, die Chef-Hostess, kam uns immer wie die Schiffsmama vor, vor allem für Gabriel, mit dem sie sich epische 4-Gewinnt-Schlachten geliefert hat. Alles gute für den lädierten Arm!

Bild 8 vom 2018-09-10 16:16:35
Monika Meyers am Bergfest

Die Wacht am Strand

Ohne unsere drei Bärenwächter wären wir nie an Land gekommen. Ok, mit ihnen auch nicht immer, aber das nur weil sie so gut aufgepasst haben, dass die possierlichen Tierchen mit der großen Neugier un dem großen Hunger uns nicht zu nahe gekommen sind. Ansonsten ist das, scheint mir, ein cooler Job.

Bild 9 vom 2018-09-10 16:16:39
Eisbärenwächter nicht bei der Arbeit.

Die ganze Crew

Zuletzt möchten wir uns nochmal bei der ganzen Crew bedanken. Ihr wart toll, aber vor allem das Abschiedskonzert mit dem Crew-Chor war Grammy-verdächtig.

Bild 10 vom 2018-09-10 16:16:43
Der Crew-Chor der MS Bremen.

Magnus

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