Auf dem Weg nach Novaya Semlya

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Zeit: 17.8.2018

Koordinaten: 76.50 Nord, 65.80 Ost

Ort: Kurz vor Kap Zhelanya

Wir sind wieder frei

Die russischen Behörden haben uns eine ganze Nacht lang in Murmansk festgehalten, d.h. keine Auslaufgenehmigung erteilt, weil es unbestätigten Informationen zur Folge ein Militärmanöver gab. Vorgestern morgen ging es aber dann endlich los. Vorbei an der zivilen russischen Eisbrecherflotte und danach an der russischen Eismeerflotte haben wir die Bucht von Kola verlassen uns auf die Reise an das Nordkap der Doppelinsel Novaya Semlya gemacht.

Bild 1 vom 2018-08-17 08:55:05
Der russischen Atomeisbrecher Tamir

Neben dem Flaggschiff der russischen Eismeerflotte liegen hier auch viele U-Boote vor Anker.

Bild 2 vom 2018-08-17 08:55:10
Ein U-Boot beim Einlaufen in den Hafen.

780 Nautische Seemeilen haben wir bis zur Nordspitze der Doppelinsel Novaya Semlya zu bewältigen. Die ersten paar Stunden zeigt sich die Barentsee von ihrer unfreundlichen Seite: Wenig Seegang aber eklige Dünung. Aber seit gestern Nachmittag fahren wir auf einer fast spiegelglatten See gen Kap Zhelanya.

Bild 3 vom 2018-08-17 08:55:14
Eifrige Begleiter

Die Insel selber ist nur an der Nordspitze begehbar, weil der Rest immer noch militärisches Sperrgebiet ist. Im vorigen Jahrhundert wurden hier weit über hundert Atombomben gezündet, ca 80 in der Atmosphäre, drei unter Wasser und der Rest unterirdisch. Ausserdem ist das Seegebiet hier mit durchschnittlich 150 m Wassertiefe die Atommüllkippe der russischen Flotte. Viele ausgemusterte Atomreaktoren wurden hier einfach versenkt. Da fahren wir doch lieber gleich ganz nach Norden und werden heute Nachmittag gegen 14:00 dort ankommen und dann das erste mal mit den Zodiacs an Land gehen.

Bild 4 vom 2018-08-17 08:55:18
Im Kielwasser von Schiffen gibt es immer was zu fressen.

Die zwei Tage an Bord waren recht kurzweilig. Wir hatten einige sehr kompetente und kurzweilige Vorträge unseres Expenditionsteams.

Bild 5 vom 2018-08-17 08:55:22
Vögel sind wie alle Tiere an die Gegend hier perfekt angepasst.

Hmm, jetzt sind wir fast da und prompt kommt Nebel auf. Mal sehen, wie es dann später an Land ist. Aber sonst ist das Wetter noch sehr freundlich. Vor 150 Jahren als die Österreichisch-Ungarische Expedition, die Franz-Josef-Land entdeckt hat, um diese Zeit hier war, wurden sie vom Eis eingeschlossen und mussten hier im Eis überwintern. Eis haben wir bisher noch gar nicht gesehen.

Magnus

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